Das ist insgesamt eine Frage, die man nicht sicher beantworten kann.
Sicher kann sich aber niemand sein, da das Experiment eine derartige Komplexität hat, dass wir garnicht alles erahnen können. Neben neuen Teilchen, die das Experiment beweisen soll und den immensen Energien, die dabei entstehen, könnten theoretisch Schwarze Löcher oder Seltsame Materie entstehen.
Sicher stimmt es, dass Teilchenkollisionen auch in unserer Athmosphäre stattfinden und wir ja immernoch existieren. Jedoch unterscheidet sich das doch in einem Punkt von einem LHC:
In der Athmosphäre kollidieren schnelle, kosmische Teilchen mit verhältnismäßig ruhenden, athmosphärischen. Das eventuell entstehende Schwarze Mini-Loch würde also einfach weitersausen und durch die Erde durch fliegen, da die Masse und Dichte der Erde nicht groß genug sind um es festhalten zu können oder gar überhaupt zu bremsen.
Im LHC kollidieren zwei nahezu gleichschnelle Teilchen - und das auch noch zentral. Die resultierende Geschwindigkeit des Schwarzen Mini-Lochs wäre also gering genug, dass es die Erde "einfangen" könnte. Dort würde es sich sehr langsam ernähren. Rechnungen gehen von 50.000.000 bis 5.000.000.000 Jahre (letzteres ist ebensogroß wie die errechnete Dauer bis zur Supernova unserer Sonne), bis die Erde verschluckt werden würde.
Dann sagen wieder einige, dass diese Berechnungen auf der Annahme eines linearen Wachstums von Schwarzen Löchern beruht. Einige Wissenschaftler haben aber mathematisch errechnet, dass es auch durchaus exponetiell wachsen könnte - dann wären es nur noch knapp 50 Jahre Bestehenbleiben unseres geliebten blauen Planeten.
So oder so würde die Erde also nicht augenblicklich zerstört werden, wodurch also der Menschheit genügend Zeit bliebe, Maßnahmen zur Rettung derselben einzuleiten. Aber dann gehts wirklich endgültig in Science Fiction über.
Es gibt genügend Berichte und Arbeiten dazu. Vieles findet man auf youtube.
Alle "Beweise" - egal ob gegen oder für die Sicherheit des Experiments - beruhen auf theoretischen Annahmen. Wir wissen aber nicht alles - denn sonst bräuchten wir solche Experimente nicht.
Ich will damit nicht Panik schüren. Ich will nur denen winken, die meinen, dass definitiv nichts passieren kann. Denn das kann man nicht wissen. Alles ist stets wahrscheinlich, auch wenn die Wahrscheinlichkeiten gegen Null tendieren.
Ob was passiert oder nicht, weiß ich auch nicht. Ich bin aber so risikofreudig es darauf ankommen lassen zu wollen. Wenn alles gut geht - fantastisch. Wer weiß, was wir entdecken. Wenn was schief geht, hätten wir es eh nicht verhindern können. Das ist Wissenschaft.
Achja, nur am Rande:
Es ist bereits ein Nachfolger vom LHC (der ILC) geplant, der dann viel mehr Energie aufbringen kann als der in Genf. Außerdem wird der dann keine zwei Protonenstrahlen aufeinanderschießen, sondern Elektronen mit Positronen kollidieren lassen. Dann wird diese Diskussion und Panikmache erneut erwachen.
Warten wir also erstmal den August ab... ;)