Deine Frage ist DIE Kernfrage fuer alle Solaranlagen, Windmuehlen, oder auch fuer kleine Dieselgeneratoren im Keller (die eine Waermepumpe betreiben und dabei nicht nur die Heizkosten halbieren (!) sondern auch dem boesen grossen E-Werk billigen Strom liefern koennen).
Wenn du die E-Werke fragst, hat das alles der Teufel erfunden, und wir sollten besser gigantische Uran-Kraftwerke bauen. Und diese bitte-sehr ganz in der Naehe von ebenfalls riesigen Wohnsiedlungen, die dann mit dem "Kuehlwasser" der Reaktoren geheizt werden.
Noch einige Aphorismen zu deinem Thema:
1. Es gibt keine 'kurze' Antwort auf deine Frage. Mit Hochspannungsleitungen kann man --wie "bei uns in den USA" oder "bei dir" in Schweden-- mit 1 Million Volt Gleichstromleitungen die Verluste in einer Stromleitung von vielen Tausend Kilometer Laenge unterhalb von einigen Prozenten halten. ABER, dazu benoetigt man komplizierte "Elektronik", und deren Kosten muessen eingespielt werden. Das kann spielend Jahrzehnte dauern.
2. In Daenemark hat man mit heute ca. 17% Windmuehlenstrom bereits den wirtschaftlichen "Juckepunkt" erreicht: Mehr (also zB 30 %) geht NUR, wenn die Elektrizitaets Verteilerstruktur an die dezentrale Struktur der Windmuehlenanlagen (auf jedem Acker, an jedem Strand steht dort schliesslich eine Windmuehle) angepasst wird. Das ist SAUTEUER. Derzeit aus Sicht der Daenen ZU teuer.
Wenn du dein Geld gut investieren willst, Aktien von Firmen, die sich auf dezentralisierte Verteilerstrukturen spezialisieren, sind an der Boerse "im Kommen" . (Nur ein Beispiel "deine" schwedisch/ schweizerische ABB, ohne Siemens und GE weh tun zu wollen.)
3. Bei Silizium Solarzellen ist ueberhaupt fraglich, wie lange die Zellen Strom erzeugen muessen, bevor die Energie, die fuer ihre Herstellung (!) aufgewendet wurde (Schmelzen und Rekristallisieren des Silizium Stoffes bei weit ueber 1000 Grad), wieder einspielt wird.
Derzeit ist diese Gleichung bei "plus minus null" - sprich die Zelle "erlebt" mal gerade den Zeitpunkt, wo die Energiebilanz ueber ihre Lebenserwartung positiv wird.
4. Nachtrag (da oben angesprochen) zur "Wasserstoff Oekonomie". "Gut", da ein langfristiger Beitrag zur wirtschaftlich und politischen Stabilisierung der nordafrikanischen und der Mittel-Ost Staaten. Wenn deren Oel auslaeuft, verkaufen sie uns Tankschiffe voll Wasserstoff. In der Zwischenzeit kaufen sie uns die Solartechnologien und H2-Verfluessigungsanlagen mit den Gewinnen vom Oelgeschaeft ab. (Merke, ein Barrel Oel aus dem Hahn in Saudiarabien kostet weit unter $10.-). "Schlecht", und daher kuerzerfristig nicht real: Wir brauchen eine neue Infrastruktur. Wenn ich der Herr Esso waere, wuerde ich dich mit Lobby-isten und kurzen Messern im Dunklen bekaempfen, bevor ich mein Raffinerie und Tankstellengeschaeft umrueste. Da waere ich sogar vorher bereit, Bio-Diesel und Aethanol zu verkaufen.
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PS. Dr. Reinhard Dahlberg aus Heilbronn hat ca 1976 ausfuehrlichst die Solaranlagen/ Wasserstoff Oekonomie in den Wuesten der Erde in einer laengeren Schrift behandelt. Seine sehr ernsten Zahlen (nehme den Energiebedarf der gesamten Menschheit, stelle komplett um auf Solarenergie/ Wasserstoff, Solarzellen mit realistischen 10% Wirkungsgrad) wurden in einer grossen, vielbeachteten Pressekonferenz in New York vorgestellt. (Walter Cronkite vom CBS Fernsehen hat damals in den USA Abendnachrichten davon berichtet.) Item, der Solarexperte Dahlberg kam zum Schluss: Die solare Stromerzeugung und Wasserstoff Oekonomier fuer die gesamte Menscheit ist moeglich. Dies damals fuer "nur" 11 Trillionen Dollar. Also heute ca 30 Trillionen Dollar, sprich 5.000 Euro pro Kopf der Menschheit. Und 'Utopia': Dafuer dann kein Oel mehr, keine Oelkriege, keine Kernkraft, keine Kohlekraftwerke. Zum Vergleich der Irakkrieg hat bisher ca 0.7 Trillionen gekostet.
PPS. @Karlchen: "Deine" Idee mit den Spiegeln wurde ernsthaft in den 80-er Jahren debattiert. Allerdings nicht mit gebuendeltem Sonnenlicht, sondern mit um die Erde kreisenden Solar- Satelliten. Diese sollten das Sonnenlicht in Mikrowellen konvertieren. Die Mikrowellen Energie wuerde dann zur Erde gerichtet und dort mit riesigen "Radio" Antennen wieder in Strom konvertiert. Das geht, kostet aber noch viel mehr als die obigen 30 Trillionen Dollar. Deine Idee mit "Kochen in Wasserkesseln" hat uebrigens einen dicken Haken: Mit gebuendelten Sonnenlicht ist die Energiedichte so hoch, dass alles was durch den Strahl fliegt, gebraten wuerde. (Mit Mikrowellen ist dies "kein" Problem.)