In der medizinischen Anwendung von ionisierender Strahlung unterscheidet man die diagnostische und therapeutische Anwendung. Weiterhin kann man drei große Fachbereiche unterscheiden:
1.Radiologische Diagnostik
...hier wird über Computertomografie, Mammografie, DSA (digitale Subtraktionsangiografie), Durchleuchtung und natürlich dem konventionellen Röntgen, das gesamte Spektrum der Diagnostik durch Röntgenstrahlung angeboten. Prinzip ist die Schwächung der Rö.strahlung durch Materie.
Hinzu kommen MRT- Untersuchungen (Magnetresonanztomografien), diese funktionieren aber nicht mithilfe ionisierender Strahlung, sondern über die eingestrahlten Radiofrequenzen und die Resonanzabsorption, sowie die -emission der H-Protonen im Körper.
Die Energie der Rö.strahlung liegt bezüglich der verschiedenen Untersuchungen in verschiedenen Bereichen: zwischen
25..30kV bei Mammo
50..130kV konv. Rö.
100..150kV CT
70..120kV Angio und DL
bei der MRT bestimmt die anliegende Hauptmagnetfeldstärke die Energie der Radiofrq.: 42.6MHz pro Tesla (sog.Larmourfrq)- du siehst, hier kann nix passieren, weil das der Bereich ist in dem auch Radio gehört wird.
Radiologische Diagnostik stellt aber immer nur die Anatomie dar!
2.Nuklearmedizin
...hier werden mithilfe von radioaktiv markierten Stoffen (Tracern, bzw. Radiopharmaka(RP)) die Regionen pathologischer Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar gemacht. Das Prinzip ist,daß RP in den Stoffwechesel gebracht werden und sich anreichern- je nach Fragestellung in einem spezifischen Gewebe in Abhängigkeit vom verwendeten RP. Die Hauptuntersuchungen sind Szintigrafien der Schilddrüse, SPECT (Single Photon Emission CT), sowie PET (Positronen Emissions Tomografie) mit Fluor-18-Desoxyglukose. Die RP haben verschiedene Energien und Halbwertszeiten, alle Untersuchungen mit den dazugehörigen RP aufzuführen würde den Rahmen sprengen, das am häufigsten verwendete Nuklid ist Technetium 99m- Pertechnetat.
Die Nuklide unterteilt man in die Art der Strahlung, die sie emittieren:
Alpha: Heliumkerne
Beta-: Elektronen
Beta+: Positronen
Gamma: Kernstrahlung ohne Ruhemasse
(schau mal nach "Karlsruher Nuklidtafel", da findest du alle)
Das Problem der NUK ist, dass die Untersuchungen keine gute Anatomiedarstellung liefern, daher kombiniert man mittlerweile SPECT und PET mit CT.
Dies ermöglicht Darstellung von Stoffwechsel und Anatomie!
3.Strahlentherapie
...hier wird mithilfe hochenergetischer Strahlung versucht Tumorzellen abzutöten. Gesundes Gewebe hat verschieden Reparaturmechanismen, die Strahlungsschäden wieder beheben können, diese Fähigkeit fehlt der Tumorzelle- so funktioniert die Theorie. Allerdings werden die eingestrahlten Energien (mehrere Gray [J/kg]) mit zur Peripherie stark abfallenden Energiedosen eingestrahlt, dies wird in der Bestrahlungsplanung von einem Physiker vorher berechnet. Des Weiteren wird fraktioniert, d.h. die Gesamtdosis aufgeteilt und nicht mit einer Bestrahlung verabreicht.
Angewendet werden hochenergetische Röntgenstrahler, Gammastrahler (früher) sowie Afterloadinggeräte, mit deren Hilfe man von innen- also in Körperhöhlen bestrahlen kann.
Dieses Thema ist so umfangreich, ich hoffe ich konnte dir wenigstens das Wesentliche zufriedenstellend beantworten.